Ein Blick in die Blogs, die Zeitungen und – noch schlimmer – in die Timelines verschiedener Social-Media-Plattformen lässt bei vielen Menschen Krisenstimmung aufkommen, und die Angst ums eigene Portfolio wird wach. Was, wenn die Werte schwinden, wenn man eine Entwicklung in der Weltgeschichte und in den Märkten verpasst, die Einfluss auf das eigene Vermögen haben könnte? Daniel Rösch bleibt in allen Stürmen ruhig; als Bergläufer und Sportler weiss er seine Kräfte einzuteilen, als neuer Leiter des Investment Centers bei der DC Bank versteht er sehr genau, was es braucht, um die Anlageziele der Kundinnen und Kunden zu erreichen: «Geduld und Beharrlichkeit.»
Anlegen: emotionale Sache
Die DC Bank und der mit seiner Familie im solothurnischen Riedholz, nahe der Kantonsgrenze, lebende Daniel Rösch passen gut zusammen. Sein strategisches Denken und die Philosophie der Geduld der 200-jährigen DC Bank ergänzen sich ideal. Seine Karriere umfasste bisher Stationen im Portfolio Management, Private Banking und Projektmanagement. Viele Jahre widmete er sich auch der fundierten Betreuung der institutionellen Kundschaft. – alles Tätigkeiten, die in seiner neuen Funktion zusammenfliessen.
«Die Vielseitigkeit der DC Bank hat mich interessiert – und eine Regionalbank dieser Grösse mit so vielen verwalteten Depotwerten ist nicht alltäglich.» Dies widerspiegelt das Vertrauen der Kundschaft in die Anlagekompetenz der DC Bank. Während Daniel Rösch und sein Team die Märkte überwachen und analysieren, stellen die Kundenberatenden sicher, dass die unterschiedlichen Risikoneigungen der Anlegerinnen und Anleger eingehalten werden.
Sämtliche Anlagethemen laufen über Röschs Tisch. Er liefert die Expertise zu den Empfehlungslisten, die in den Anlagekomitees diskutiert und bereinigt werden. Dieses Schwarmwissen braucht es, weil «Anlegen ein emotionales Geschäft ist», sagt er, «und weil kurzfristige Bewegungen schwer einzuschätzen sind.» Märkte verhalten sich manchmal überraschend, so verlief etwa das Börsenjahr 2024 trotz weltweiter Krisenstimmung sehr gut. Es brauche für erfolgreiches Anlegen manchmal auch Impulse aus einem Bauchgefühl heraus, die jedoch stets mit fundamentalen Daten gestützt sein müssen. Die Kunst besteht darin, sich auf die wichtigsten Fakten zu fokussieren. «Am Ende geht es immer um unsere Kundinnen und Kunden und deren Werte», sagt Daniel Rösch. «Nur das zählt.»
Gelassenheit gefragt
Wenn alle Analysten für Europa pessimistisch sind und dann der europäische Aktienmarkt dennoch mehr als zehn Prozent gewinnt, wird schnell klar, was Rösch meint, wenn er die Gelassenheit des Anlegens betont, die er sich selbst privat angeeignet hat und nun für die DC Bank umsetzt: Portfolios sollten nicht zu komplex sein, das Wertschriftendepot müsse übersichtlich, die Produkte verständlich sein. Und als weiteren Grundsatz empfiehlt der Experte, Direktanlagen nur in der Schweiz zu tätigen, für Europa und die USA eher auf kostengünstige ETFs zu setzen, mit denen die Risiken breiter gestreut sind. So einfach? Nicht ganz, schmunzelt er, hier komme die individuelle Beratung zum Zuge, denn die Bedürfnisse und Risikoprofile der Kundinnen und Kunden sind höchst unterschiedlich.
Wie sieht der Experte nun das Börsenjahr 2025? Rösch ist optimistisch, die Zeichen stünden gut. So sei etwa die US-Wirtschaft ungeachtet der aktuellen «Trumpschen Turbulenzen» in guter Verfassung, der Standard & Poor’s Aktienindex sei derzeit jedoch sehr hoch bewertet. Zu beobachten sei eine Umschichtung in andere Länder: Die unterbewerteten Märkte Europa und die Schweiz hätten davon profitiert. Eine Aufhellung bahne sich an. Interessant sei die Wahrnehmung der kriselnden Wirtschaftsmächte Deutschland und Frankreich, während in deren Schatten Länder wie Spanien oder Griechenland seit einiger Zeit sehr gut dastehen. Insgesamt werde auch die Wirtschaft auf unserem Kontinent wachsen.
Geduld bringt Rendite
Warum schlagen sich Krisen nicht mehr sofort auf die Aktienmärkte nieder? «Die Märkte haben eben gelernt, mit Unsicherheiten umzugehen», sagt Rösch. Sie böten gleichzeitig neue Chancen, etwa die Rückbesinnung der USA auf die eigenen Unternehmen: «Der Russell-2000-Index mit klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen der USA hat grosses Potenzial.» Auch Themen und Trends wie Künstliche Intelligenz sowie die Elektrifizierung blieben stark und zögen Titel mit sich, die eine nachhaltige Energiesystemtransformation und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Potenziale sieht er vielenorts. Noch sei der Schweizer Aktienmarkt unterbewertet, gerade tiefe Zinsen bewegten Anlegerinnen und Anleger in Dividendenaktien zu investieren. Bei einem langfristigen Anlagehorizont sind kurze Phasen der Krisen verkraftbar. Daniel Rösch lächelt, klappt sein Notebook zu und verabschiedet sich. «Wir sind uns sicher, dass 2025 ein gutes Börsenjahr wird», sagt er.
Unser Experte

Daniel Rösch
Seit Januar 2025 leitet er das Investment Center der DC Bank und ist mitverantwortlich für die Anlagestrategie. Er ist in seiner Rolle Mitglied in mehreren Anlagekomitees. Zuvor war er für die Valiant Bank und Regiobank Solothurn tätig. Der Solothurner lebt mit seiner Frau und zwei Teenagern in Riedholz SO. Er geniesst in seiner Freizeit sportliche Läufe.

Daniel Rösch
Seit Januar 2025 leitet er das Investment Center der DC Bank und ist mitverantwortlich für die Anlagestrategie. Er ist in seiner Rolle Mitglied in mehreren Anlagekomitees. Zuvor war er für die Valiant Bank und Regiobank Solothurn tätig. Der Solothurner lebt mit seiner Frau und zwei Teenagern in Riedholz SO. Er geniesst in seiner Freizeit sportliche Läufe.